Irgendwie weiß ich nicht wo ich stehe. Vormittags lesen, über politisches Weltgeschehen, Tunesien, Netpolitics und Daten-Streetart. Nachmittags Sehnsucht nach Rausch. Dabei ist es gerade erst halb eins. Sollte auf jeden Fall was aufstellen später. Das mit dem aufhören hat nicht geklappt, wie sollte es auch. Kiffen ist zu sehr Bestandteil meines Lebens geworden, eigentlich kaum wegzudenken. Aber ich hab’s ein bisschen runtergefahren. Nur zwei Abende kiffen von sechs, das ist for sure ein Fortschritt, fühle mich wieder klarer. Ein mal sogar nur einen Joint geraucht, ach ja, das war der Extasy-Abturz. Allerdings: Das Gefühl der warmen, freundlichen Leere ist absent, ich fühle mich alleine, unkreativ, stumpf.
Schwanke wie immer zwischen Lebenslust und Depression, circa alle drei Stunden. Schreibe ich mich da hinein, oder versuche ich mich da hinaus zu schreiben. Wer weiß, ich nicht.
Dennoch: Ich habe das Bedürfnis die Welt zu verbessern, aber die Erkenntnis, wohl niemals Teil einer Revolution zu sein, schmerzt. Der Westen ist politisch und ökonomisch sowas von Tod, für uns gibt es die nächsten Jahre vermutlich nur eine Richtung, abwärts. Mehr Stacheldraht, weniger Rente, mehr Facebook-Status-Updates, weniger Kritik. Ich bin da zwar nicht sicher, aber sich jetzt schon mal drauf Einstellen ist glaub ich gut, dann kann es nur besser werden, oder Atomkrieg.
Wenn es nüchtern ist, muss mein Hirn kotzen.